ramadhan-01-0f

Was ist Ramadhan ?

Der Ramadhan ist der neunte Monat de islamischen Mondkalenders. Gläubige Muslime sind in diesem Monat dazu aufgerufen zu Fasten und verzichten u.a. zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Während des ganzen Monats konzentriert sich der Fastende auf seine spirituelle Weiterentwicklung und nutzt diese Zeit für intensive Gebete und das gründliche Quranstudium.

Der Heilige Koran über das Fasten

„O die ihr glaubt! Fasten ist euch vorgeschrieben, wie es denen vor euch vorgeschrieben war, auf daß ihr euch schützt – eine bestimmte Anzahl von Tagen. Wer von euch aber krank oder auf Reisen ist, (der faste) an ebenso vielen anderen Tagen; und für jene, die es schwerlich bestehen würden, ist eine Ablösung: Speisung eines Armen. Und wer mit freiwilligem Gehorsam ein gutes Werk vollbringt, das ist noch besser für ihn. Und Fasten ist gut für euch, wenn ihr es begreift.“ (2:184-185)

Fastenplan 2016

ramadhan-plan_2016-1

 

Rundschreiben Shoba Tarbiyyat

Folgende Materialien werden Ihnen zur Verfügung gestellt:

 

Id-ul-Fitr

Das Id-ul-Fitr Fest findet InshAllah am Mittwoch, den 7. Juli 2016 statt. Den genauen Ort erfahren Sie in Ihrer lokalen Gemeinde.

Das Sadqat-ul-Fitr in Höhe von 3 EUR können Sie vor Ort bezahlen oder auf folgendes Bankkonto überweisen:

Kontoinhaber: Ahmadiyya Muslim Jamaat
Bank: Postgiroamt Frankfurt am Main
BLZ: 500 100 60
Konto: 244 023 604

 

Smartphone-Apps für den Fastenmonat Ramadhan:

Warum fasten Muslime ?

Eine Form des Gottesdienstes, die der Islam vorschreibt, ist das Fasten. Die Einrichtung des Fastens hat es mehr oder weniger unter allen Völkern gegeben; heute jedoch hat sie in einigen von ihnen nur noch eine symbolische Bedeutung. Ohne Zweifel, man unterzieht sich beim Fasten den Entbehrungen des Durstes und Hungers, trotzdem ist Fasten keine Buße. Es ist eine körperliche, geistige und moralische Übung.

Das Hauptziel des Fastens ist die Erlangung von Rechtschaffenheit. Durch die Erfahrung des Fastens soll der Gläubige dahin geführt werden, Gott hochzuschätzen dafür, dass Er Vorsorge zur Führung des Menschen getroffen und den wohltätigen Gebrauch Seiner Segnungen und Gaben gelehrt hat. Der Heilige Koran sagt hierzu:

„Der Monat Ramadan ist der, in welchem der Koran herab gesandt ward: eine Weisung für die Menschheit, deutliche Beweise der Führung und (göttliche) Zeichen…“ (2:186)

„… Wer von euch aber krank oder auf Reisen ist, (der faste) an ebenso vielen anderen Tagen; und für jene, die es schwerlich bestehen würden, ist eine Ablösung: Speisung eines Armen…“ (2:185)

Fasten im Monat Ramadan

Fasten ist Männern und Frauen während des Fastenmonats Ramadan vorgeschrieben, dem Monat, der die größte geistige Erfahrung des Propheten Muhammadsaw bezeugt, da die Offenbarung des Heiligen Korans in diesem Monat begann. Der Fastenmonat ist ein Mondmonat und kommt demzufolge jedes Jahr im Vergleich zum Sonnenjahr 10-11 Tage früher; somit bewegt er sich durch das ganze Jahr, sodass er wechselweise in jedem Teil der Welt auf die verschiedenen Jahreszeiten fällt. Ein Sonnenmonat hätte den Vorzug des kühlen Wetters und der kürzeren Tage einem Teil der Welt gegeben und dem anderen die Schwierigkeiten und Nachteile längerer und heißer Tage aufgebürdet.

Das eigentliche Ziel des Fastens ist es, die Menschen näher zu ihrem Schöpfer zu bringen. Wenngleich die gewohnte Tätigkeit, der Beruf und die Arbeit weitergehen wie sonst auch, so wird doch der Nachdruck auf moralische und geistige Werte gelegt und die Konzentration auf sie intensiviert. Erleichtert von der Notwendigkeit, Nahrung zuzubereiten und zu essen, und dadurch mit mehr freier Zeit ausgestattet, nimmt das Gedenken Gottes einen bevorzugten Rang ein.

Weitere Praktiken, um das Ziel des Fastens zu erreichen

Während des Fastenmonats wird auch das Studium des Heiligen Korans intensiviert. Gelehrte halten Vorträge über den Heiligen Koran und die meisten Muslime lesen ihn mindestens einmal in diesem Monat durch. Außerdem wird ein freiwilliges Gebet während des späteren Teils der Nacht während des Ramadans für einen besonders verdienstvollen Gottesdienst gehalten. Während der letzten 10 Tage des Ramadans ziehen sich viele Gläubige in die Moschee zurück und widmen ihre gesamte Zeit den obligatorischen und freiwilligen Gottesdiensten, dem Studium des Heiligen Korans und dem Gedenken Allahs.

Die geistige Belohnung des Fastens ist in der Tat hoch. Der Heilige Prophetsaw hat gesagt:

„Es gibt entsprechende geistige Belohnungen für jede Gottesverehrung und alle rechtschaffenen Handlungen; die höchste Belohnung für eine Person, die das Fasten einhält, allein um das Gefallen Allahs zu finden, ist Allah Selbst.“ (Hadith: Bukhari)

Fasten außerhalb des Ramadans

Außerhalb des Ramadans kann man zu jeder Zeit fasten, ausgenommen die beiden Festtage, Id-ul-Fitr und Id-ul-Adha. Außerdem kann Fasten als Sühne oder als alternative Strafe hinsichtlich gewisser Vergehen vorgeschrieben werden, aber auch in solchen Fällen ist das Ziel die Förderung körperlicher, geistiger und moralischer Werte.

Fasten bei Erkrankung

Fasten ist obligatorisch für jeden Erwachsenen. Die Fastenzeit erstreckt sich jeden Tag vom ersten Aufkommen der Morgendämmerung (ca. 1 ¼ Stunde vor dem Sonnenaufgang) bis zum Sonnenuntergang. Der Fastende enthält sich während dieser Zeitspanne des Essens und Trinkens sowie sexueller Beziehungen. Auch dürfen keine Medikamente eingenommen werden, noch andere Mittel, die in den Körper eingespritzt werden. Das Fasten kann jedoch in gewissen Situationen unterbrochen oder eingeschränkt werden, z.B. bei Erkrankung des Fastenden, während der Menstruation oder einer Schwangerschaft.

Wenn die Ursache für die Befreiung vom Fasten nur zeitlich beschränkt ist, wie es z.B. bei einer Krankheit der Fall ist, dann muss die Zahl der versäumten Fastentage nachgeholt werden. Ist es so, dass die Ursache für die Befreiung vom Fasten über eine längere Periode anhält, z.B. bei hohem Alter oder einer chronischen Erkrankung, dann gilt die Befreiung vom Fasten für immer. Ein Gläubiger, dem dies widerfährt, sollte jedoch als Ausgleich arme Personen speisen.

Moralische, soziale und physische Werte des Fastenden

Neben seiner geistigen Bedeutung ist der Fastenmonat Ramadan eine Periode intensiver Übung in wohltätigen Werten:

1) Moralische Werte: Der tägliche Verzicht auf Essen, Trinken und geschlechtliche Beziehungen für eine gewisse Zahl von Stunden, während eines Monats, ist eine wertvolle Übung in Ausdauer und Standhaftigkeit.

2) Soziale Werte: Fasten bringt dem wohlhabenden Teil der Gesellschaft den Schmerz von Hunger und Durst nahe. Das Bewusstsein, dass eine breite Schicht ihrer Mitbürger möglicher Weise die meiste Zeit über hungrig ist, wird geschärft und es besteht somit größere Bereitschaft, mit ihnen die Gnaden und Gaben Gottes zu teilen, die Er in Seiner Güte ihnen gewährt hat.

3) Physische Werte: Das Fasten während eines festgesetzten Zeitabschnitts kann auch als Diät angesehen werden, die für das körperliche Wohlergehen des Menschen von Nutzen ist, vorausgesetzt, dass man vor und nach dem Fasten wieder Nahrung und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Was erwarten die Muslime von dem Fastenmonat Ramadhan

Dieser Monat wird als Erfrischungs- und Belebungskur für das ganze Jahr gesehen, denn die intensiven Gebete eines wahren Gläubigen und die Bemühungen, seine Spiritualität zu erhöhen, sollen nicht nur in diesem Monat vollzogen werden, sondern das komplette Leben eines Gläubigen füllen. In diesem Monat bemühen sich die Gläubigen durch intensive Gebete und den Verzicht während des Tages von Erlaubtem, wie dem Essen, Trinken und der Sexualität, ihre Spiritualität zu erhöhen und sich ihrem Schöpfer zu nähern.

 

Diesbezüglich sagte der 5. Khalif atba der Ahmadiyya Muslim Jamaat in seiner Freitagsansprache am 21. August 2009:

„Wir müssen uns in dieser Zeit intensiv mit unseren Gebeten befassen. Möge Gott uns befähigen, uns spirituell weiterzuentwickeln und die positiven Veränderungen, die wir in dieser speziellen Atmosphäre des Monat Ramadhan erfahren, dauerhaft in uns zu etablieren.“

Der Verzicht von Erlaubtem in diesem Monat stellt eine symbolische Unterwerfung vor Gott dar. Dabei wird nicht nur tagsüber auf Essen, Trinken und das Sexualleben verzichtet, sondern man bemüht sich auch Wut, üble Nachrede, Unehrlichkeit und all das, was die Spiritualität in irgendeiner Weise negativ beeinflusst besser zu beherrschen.

Die Konsumbeherrschung ist dabei auch eine Annäherung an die Lebensumstände der Armen und dient als symbolische Solidarität, welche dadurch komplettiert wird, dass Gläubige in diesem Monat vermehrt von Gott aufgefordert sind, für genau diese Menschen zu spenden. Es wird in den Überlieferungen berichtet, dass der Heilige Prophet des Islam Muhammadsaws im Monat Ramadhan äußerst großzügig für Arme spendete und auch seine Gefolgsleute dazu aufforderte.

Gedicht - Das Ramadan